Die Filmstarts-Kritik zu Dream House (2024)

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Dream House

Kritik der FILMSTARTS-Redaktion

1,5

enttäuschend

Dream House

Von Robert Cherkowski

Ja, ja, der Traum vom Eigenheim. Irgendwann kommt auch für Städter der Zeitpunkt, an dem sie das anonyme Leben als Mieter satt haben und sich stattdessen ganz spießig nach einem eigenen Haus mit Garten sehnen. Doch nicht immer funktioniert das mit dem Sesshaftwerden so reibungslos, wie man es sich vielleicht erhofft hat. Denn nicht nur Baupfusch oder Wasserschäden können dem Häuslekäufer einen Strich durch die Rechnung machen, manchmal geht es dabei auch um viel tiefer sitzende Ängste. Für Daniel Craig entwickelt sich sein „Dream House" gar zu einem wahren Höllennest, das er lieber nicht bezogen hätte. Mit Filmgattin Rachel Weisz an seiner Seite und Jim Sheridan auf dem Regiestuhl begibt er sich auf einen Horrortrip mitten hinein in seine schrecklichsten Albträume. Und auch viele Zuschauer werden ihm ins Reich der Träume folgen... allerdings nicht, weil sie sich so sehr ängstigen, dass sie Alpträume bekommen, sondern weil sie vor lauter Langeweile selig entschlummern.

Zeitungsredakteur Will Atenton (Daniel Craig) hängt seinen Job eines schönen Tages an den Nagel. Vor kurzem erst hat er sich ein beschauliches Haus für seine Frau Elizabeth (Rachel Weisz) und seine beiden kleinen Töchter gekauft. Nun möchte er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und sich der Fertigstellung eines Romans widmen. Hätte er sich vorher nur einmal die Frage gestellt, warum das verwaiste Domizil so billig zu erstehen war... Vor fünf Jahren kam es in seinem „Traumhaus" zu einer grausigen Tragödie. Fast eine ganze Familie wurde hier umgebracht. Einzig der Vater überlebte und ist seitdem ein Fall für die geschlossene Abteilung. Bald schon häufen sich unheimliche Begebenheiten in und um das Haus. Mit verdächtigen Blicken mustert die Nachbarin (Naomi Watts) Will misstrauisch und ein paar schaulustige Jugendliche brechen in den Keller des „Mörderhauses" ein, um den einstigen Tatort zu besichtigen. Als auch noch ein rätselhafter Stalker um das Haus schleicht, geht Will der Sache auf den Grund. Als er die Psychiatrie aufsucht, in der der vorherige Familienvater einsitzt, macht er eine schreckliche Entdeckung. Doch damit fängt der Albtraum erst an...

Wer nach dieser Zusammenfassung glaubt, schon zu wissen, wohin der Hase läuft und was für Überraschungen noch auf Will warten, der liegt vollkommen richtig. Ohne die „großen Wendungen" beim Namen zu nennen, kann man doch verraten, dass „Dream House" mit jener Sorte von Überraschungen aufwartet, die seit mindestens zehn Jahren niemanden mehr vom Hocker reißen. Mit der vorhersehbaren Enthüllung zur Halbzeit ist es jedoch nicht getan und so quält man sich noch weitere 40 Minuten durch einen Horror-Drama-Plot, wie man ihn sich spannungsfreier kaum vorstellen kann. Zwar folgen noch weitere Twists, doch zu diesem Zeitpunkt hat sich der Zuschauer längst ausgeklinkt. Das Skript wirkt an mehreren Stellen, als hätte Autor David Loucka einfach seine liebsten Motive aus geistesverwandten Filmen in der Hoffnung aneinandergereiht, niemand würde es bemerken. Doch leider merkt man es von der ersten Minute. Hier ein wenig „Shining", dort ein bisschen „Wenn die Gondeln Trauer tragen", eine Prise „Shutter Island" und etwas „Hide and Seek"... das Ganze dann noch durch den M.-Night-Shyamalan-Twist-Mixer gedreht und fertig ist „Dream House". Leider verfügt Jim Sheridans Werk selbst aber über keine der Qualitäten seiner vielen Vorbilder.

Trotzdem muss man doch zumindest Daniel Craigs Arbeitsethos loben. Wo manch andere Schauspieler, den es bei der Erfüllung seines Brotjobs in mediokere Produktionen wie diese verschlägt, entweder gelangweilt Dienst nach Vorschrift schiebt (siehe Harrison Ford in „Firewall") oder gnadenlos übertreibt (siehe Nicolas Cage in inzwischen so ziemlich jeder seiner Rollen), nimmt Craig seinen Job ernst und liefert ein zwar nicht überragendes, aber doch zumindest zweckdienliches Spiel ab. Man schaut ihm gerne zu, wie er sich im Halbschatten windet, manisch, paranoid und später verzweifelt um sich blickt oder die Stirn in tiefe Falten legt. Craig gibt sein Bestes und Regisseur Sheridan tut gut daran, ihm immer dicht auf den Fersen zu bleiben. Rachel Weisz hatte leider weniger Glück. Ihre Rolle gibt wirklich nicht viel her, um etwas zum Film beizusteuern. Gerade weil der wandlungsfähigen Londoner Schauspielerin sonst so viel mehr zuzutrauen ist, kann man nur ungläubig den Kopf schütteln über die Art, wie Weisz hier verheizt wird.

Auch Regisseur Jim Sheridan bekleckert sich hier nicht mit Ruhm und es wird kaum die Leidenschaft am Filmemachen gewesen sein, die den Regisseur von modernen Klassikern wie „Im Namen des Vaters", „Der Boxer" oder „In America" hinter die Kamera dieses trüben Horror-Reigens getrieben hat. Sichtbar unsicher im Umgang mit den Gepflogenheiten des Genres kommt seine Inszenierung ähnlich unsicher und desinteressiert daher wie etwa bei seiner Rapper-Bio „Get Rich or Die Tryin'". Aus Mangel an wirklichem Feingefühl setzt er auf die übliche Düsternis schauriger Keller und verwaister Flure. Beim Zuschauer löst das aber weder Beklemmung noch Angstzustände aus, sondern lediglich schwere Augenlider.

Fazit: Wenn „Dream House" nach 81 überraschungsarmen und furchtbar unmotivierten Minuten sein jähes Ende findet, ist man weder gut unterhalten noch gut erschreckt worden. Man weiß nur, dass man gerade eine der ödesten Gurken des Filmjahres hinter sich gebracht hat. Zum Glück für die namhaften Beteiligten wird das Publikum diesen öden Heuler jedoch schnell wieder vergessen haben.

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